Frauen Helfen Frauen Ortenau in leichter Sprache

Der Zonta Club Offenburg konnte die Offenburger Bilderbuchathleten Johannes Vetter und Christina Obergföll dafür gewinnen, ein öffentliches Statement abzugeben und Brezeltüten mit Botschaft zu verteilen.

Die Aktion vor dem Rathaus bildete den Auftakt zu Veranstaltungen, die rund um den internationalen Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt gegenüber Frauen am 25. November stattfinden. Vor dem angestrahlten Rathaus traten ab 16.30 Uhr die Offenburger Sportler Christina Obergföll und Johannes Vetter als Botschafter von „Zonta says NO“ auf. Die Aktion unter dem Titel „Gewalt kommt uns nicht in die Tüte“ findet gemeinsam mit der Bäcker-Innung statt.

Die Idee dahinter ist geniales Guerillamarketing. Auf den Tüten, in denen die Mitgliedsbetriebe der Ortenauer Bäcker-Innung ihre Backwaren verkaufen, ist die Botschaft gedruckt „Gewalt kommt uns nicht in die Tüte!“. Die Botschaft erfährt somit Verbreitung in einem Massenmedium quer durch alle gesellschaftlichen Blasen. Auch die unter Gewalt in der Beziehung leidende Person liest das – zu 80 Prozent sind das Frauen, wie die städtische Gleichstellungsbeauftragte Verena Schicke erklärte – und erkennt vielleicht, dass ihre Gewalterfahrung kein Normalzustand sein darf. Außerdem dringt die Botschaft in Form von den Brezeltüten auch zu möglichen Gewalttätern durch.

Werner Maier, CDU-Stadtrat, Ortsvorsteher von Griesheim und Innungsvertreter, erklärte sich glücklich, dass Zonta die clevere Aktion gemeinsam mit der Innung initiiert habe und dass diese Innung mit Begeisterung im Boot sei. Auch unter dem Aspekt, dass sein Handwerk auf weibliche Mitarbeit auf keinen Fall verzichten könnte. Ingrid Kunde vom Verein „Frauen helfen Frauen Ortenau“, der das Frauenhaus betreibt, erklärte, von Andrea Kuhn von Zonta dazu interviewt, dass die Istanbul Konvention „zur Verhütung und zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt“ des Europarats ein taugliches Hilfsmittel sei, um mehr Bewusstsein für das Thema zu schaffen.
Wenn die Türkei daraus austrete oder in Polen das Abtreibungsgesetz massiv verschärft werde, beriefen sich protestierende Frauen auf diese Konvention. Andrea Kuhn warb um Unterschriften für eine Zonta-Petition zur Schaffung einer Koordinierungsstelle des Bundes, die die Umsetzung der Istanbul Konvention in Deutschland voranbringen soll. Dafür warben dann auch mit klaren Statements Offenburgs Modellathleten Christina Obergföll und Johannes Vetter. Dass Johannes Vetter als wahrhaft gestandener Mann die Aktion unterstütze, sei sehr wertvoll, sagte Andrea Kuhn. Die Promis halfen anschließend mit, die Brezeltüten mit der Gewaltfreiheitsbotschaft unter Passantinnen und Passanten zu verteilen.

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